Qxymel
sich die Kraft der Heilpflanzen das ganze Jahr zu Nutze machen
Du weißt gerne, was Du isst und trinkst? Auch bei Deinen Heilmitteln. Der Gedanke, sich die Frühlingskraft der Heilpflanzen zu erhalten, begeistert Dich? Außerdem macht Selbermachen Spass. Dann ist Oxymel genau das richtige für Dich!
Aber was ist das eigentlich? Oxymel. Es ist eine Mischung aus Essig (altgr. „oxos“) und Honig (altgr./lat. „meli/mel“) plus Kräuter Deiner Wahl! Ein anderer Name dafür ist Sauerhonig.
…und nun alles der Reihe nach.
Das Grundrezept:
Man nehme 1 Teil Essig (gerne Apfelessig) und 3 Teile Honig. Beides bitte gut vermischen.
Rührt man die Mischung kalt an, hat man einen rohen Qxymel. Möglich ist es auch, die Mischung zu erhitzen.
Dazu kommen die Kräuter Deiner Wahl für Dein persönliches Heilmittel.
Für die Zubereitung und Aufbewahrung bitte immer saubere Gläser verwenden. Alles gut vermischen und luftdicht verschließen (Schraubverschluss). Vier Wochen ziehen lassen. In der Zeit das Glas immer mal wieder schütteln.
Danach durch ein Sieb oder Seihtuch abseihen und in eine Flasche umfüllen. An einem dunklen und kühlen Ort lässt sich Oxymel ca. 1 Jahr aufbewahren.
…übrigens: mit Mineralwasser vermischt erhält man ein erfrischendes Getränk.
Wichtig zu wissen:
Obwohl Oxymel sauer schmeckt, wird er basisch verstoffwechselt. Für Säuglinge und Kleinkinder Oxymel immer einmal aufkochen!
…von Alters her
Oxymel ist ein sehr altes Heilmittel, im antiken Griechenland schon bekannt: der berühmte Arzt Hippokrates (460-370 v. Chr.) nutzte das Heilmittel und der Philosoph Pythargoras (570-510 v.Chr.) lobte seine stärkende Wirkung.
So war das Wissen über die wohltuenden Wirkungen des Sauerhonigs auch im alten Rom verbreitet (von Cato dem Älteren, 234-149 v. Chr., ist überliefert, dass er einen Wein aus Essig und Honig kennt).
Hildegard von Bingen (1098-1179) hat uns Rezepte und Ideen zur Zubereitung von Oxymel hinterlassen.
Wir finden Texte zu seiner Verwendung auch in der Renaissance in dem Werk „Enchiridon chirurgicum“ aus dem Jahr 1593.
…und so bewahrst Du Dir die Kraft der Heilpflanzen
Auf eine Menge von 150 ml Honig + 50 ml Apfelessig kommen eine halbe Handvoll frischer Kräuter. Gerade jetzt im Frühjahr, einer Zeit, in der alles zu sprießen beginnt, ist die Herstellung von Oxymel wunderbar. So lässt sich die Kraft des Frühlings das ganze Jahr über erhalten.
Jetzt im Frühjahr spriessen Pflanzen wie Giersch und Löwenzahn. Die ersten Löwenzahnblätter aus meinem Garten haben schon ihren Weg in den Salat gefunden. Auch für ein erstes Oxymel im Jahr ist Löwenzahn geeignet: die jungen Blätter und die Blütenknospen; später dann auch die Blüten und Wurzeln.
Was steht sonst noch im März / April in der Natur zur Verfügung:
Bärlauch, Beinwell, Brennnessel, Buchenblätter, Gänseblümchen, Giersch, Huflattich (Blüten, später auch Blätter), Scharfgarbe, Schlehenblüten, Weiße Taubnessel, Veilchenblüten.
Wie verwendest Du Oxymel? Welchen Nutzen hast Du?
Im akuten Fall bei den ersten Symptomen nimmst Du 3x tgl. 1 Eßl. pur oder mit Wasser verdünnt. Genauso nützlich ist Oxymel auch als Kur über 4-6 Wochen mit 1 Eßl. täglich pur oder mit Wasser verdünnt.
Der Nutzen von Qxymel ist ein dreifacher:
- Als erstes sind da die guten Kräfte des Honig mit einer Vielzahl an Inhaltsstoffen, die alle zusammen die antibakterielle, entzündungshemmende, immunstärkende, verdauungsfördernde und schlaffördendernde Wirkung ausmachen.
- Als zweites ist der Apfelessig als ein wirkungsvolles Nahrungs- und Heilmittel bekannt. Er unterstützt die Verdauung und stärkt das Stoffwechselsystem. Seit der Antike wird er auch äußerlich zur Wunddesinfektion, gegen Insektenstiche oder als Umschlag bei Prellungen oder Blutergüssen verwendet.
- Als drittes sind da noch die Wirkungen der jeweiligen Heilkräuter, die Du dem Honig/Essig-Gemisch hinzufügst je nach dem, was Du bewirken willst.
Dazu kommt, dass Oxymel im Gegensatz zu Tinkturen nahezu keinen Alkohol enthält.
…und nun wünsche ich Dir viel Spaß mit Deinem individuellen Oxymel. Erzähle mir gerne von Deinen Erfahrungen. Hast Du noch Fragen? Dann schreibe mir oder rufe mich an.